Darß-Gärten unterscheiden sich von üblichen traditionellen Bauerngärten
Zu den Darßhäusern mit ihren Bäumen und Hecken gehören natürlich auch die Gärten. Sie sind Orte der Freude, der Erbauung und spenden Erträge an Obst, Gemüse, Kräutern und Blumen.
Darß-Gärten unterscheiden sich von üblichen traditionellen Bauerngärten in einigen Punkten, wie es auch eine studentische Arbeitsgruppe der FH Neubrandenburg im Rahmen einer 1999/2000 erarbeiteten Studie feststellte. Die verschiedenen Siedlungseinflüsse in der Vergangenheit prägten in jeder Epoche die Bauweise und Gartenanlage. Die bäuerliche Wirtschaft, der Fischfang, die Zeit der Segelschifffahrt und der Tourismus brachten jeweils unterschiedliche Einflüsse und veränderte Ansprüche mit sich.
Statt eines traditionellen Bauerngartens ist hier eine Zweiteilung in Vorgarten und Nutzgarten typisch. „Aus Elementen des Bauerngartens entstand der verzierten Nutzgarten, der noch Barocke Elemente wie die Einfassung mit Buxus enthält.“ Zweige des Buxus wurden außerdem für Girlanden, Richtkronen, Blumen-Bügel und dergleichen Festschmuck gebraucht. Anlässe für handgebundenen Pflanzenschmuck waren und sind - Hochzeiten, Kinderfeste und das Tonnenabschlagen.
Vorgärten
Die Vorgärten schmücken das Grundstück und die Ansicht des Wohnhauses. Häufig sind Buxushecken als Einfassung der Blumenbeete und Staudenrabatten angelegt. Zwei Hausbäume sind Laubbäume und stehen links und rechts neben dem Hauseingang. Sie sind Schattenspender und ziehen Wasser aus dem Boden. Das ist gut fürs Haus. Obstbäume sind je nach Platzangebot zerstreut vor, neben und hinter dem Haus zu finden.
Beliebte Pflanzen in den Darß-Gärten
Im Februar eröffnen die Winterlingen mit ihren gelben Blüten den Reigen des Gartenjahres, Schneeglöckchen und Krokusse folgen. Pflanzenliste: Veilchen, Tulpen, Pfingstrosen, Margeriten, Tränendes Herz, Kornblume, Malven(Stockrose) , Phlox (Flammenblume), Storchschnabel, Sonnenhut, Dahlie, Iris, Rosen Vom zeitigen Frühjahr bis in den Dezember sind Blüten zu entdecken.
Im Garten vor dem Haus gab es nicht selten einen Fahnenmast. Ein willkommener Nebeneffekt der Beflaggung war die Windanzeige.
Die Nutzgärten
Hinter dem Wohnhaus oder seitlich davon ist der verzierte Nutzgarten angelegt. Hier wächst, was in Küche und Hauswirtschaft gebraucht wird
Pflanzliste
Zwiebeln, Möhren, Zwiebeln, Kartoffeln, Bohnen, Petersilie, Dill, Erdbeeren dazwischen Johannisbeersträucher und Blumen. Eingestreute Obstbäume, wie Birne, Pflaume und Apfel bieten zugleich Schatten.
An manchem Haus gedeiht, sonnig und windgeschützt, sogar Wein.
Die Gefährdung für den Bestand der Gärten entstand mit der immer besseren Versorgung durch den Einzelhandel, aber auch durch die zunehmende Berufstätigkeit der Frauen. Wer heute einen Nutzgarten anlegt, entscheidet sich bewusst für gesunde und ökologisch sinnvolle (zuerst) Arbeit (und dann) Ernährung und Genuss.
Rasen – aber bitte mit Blumen
Günsel, Rundblättrige Glockenblume, Wiesenschaumkraut, Heidenelke, Hornklee, Pfennigkraut, Ehrenpreis, Echte Kamille
Abb. Entwurfsplanung von Sandra Thiel, FH Neubrandenburg „Eine Studie über die Darßgärten.“